Carsten Meltendorf

Ich fotografiere schon seit meiner Jugend.        

Begonnen habe ich mit einer Kamera, die zusammenklappbar war und einen Lederbalgen hatte. Damit eine Fotografie zu machen, war echte Arbeit. Den Belichtungsmesser hatte ich immer in der Tasche.

Erlernt habe ich Fotografie also auf dem autodidaktischen Weg. Analoge Fotografie ist für mich immer noch sehr wichtig. In jedem haptischen Moment verbirgt sich der Prozess des Versinkens in die Sache.                         

Analoge Fotografie ist - Langsamkeit mit dem Material. Sie ist verbunden mit den Fragen, die sich erst nach Tagen beantworten. War der Ausschnitt richtig, hat etwas gestört, wie war die Belichtung? Diese Spannung löst sich in der Dunkelkammer, dort wo alles noch einmal durchlebt wird.

Genauso sind meine Aufnahmen entstanden. Die Fotoreihen: Autoren/Autorinnen, Arena, Worker, Schmierereien, Vietnam sind auf dem analogen Weg entstanden.        

Die Portraitfotografie ist für mich mitunter die schönste Aufgabe. Jemanden neu zu sehen, die porträtierte Person kennen lernen – und dann einfangen. Aber auch darauf warten, dass die Person mir ihr Bild schenkt, mir entgegen kommt. Und zuvor: mit ihr die Bild-Umgebung ausfindig machen, gestalten.